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New Work - Was Unternehmen aktiv zur Gestaltung von Veränderung und Innovation tun können

Martina Weifenbach

Stichwort New Work: Was können Unternehmen zur Gestaltung von Veränderung und Innovation tun? Diese Frage beantwortet Euch Martina Weifenbach von myndway in diesem Gastbeitrag.

Wer sind myndway und was macht ihr?

Bei myndway geht es darum, Achtsamkeit, Innovation und New Work zu erfahren. In unseren Achtsamkeitsprogrammen für Unternehmen kombinieren wir das Neueste aus der  Forschung zu Neurowissenschaft, Psychologie und Innovation mit zugänglichen Inhalten. Zugänglich bedeutet für uns eine Kombination aus Präsenzformaten, digitalen Lerninhalten und kleinen Stupsern, welche die Teilnehmenden darin unterstützen, Achtsamkeit in ihren Arbeitsalltag zu bringen. Unsere Inhalte fördern Resilienz und Empathie, ebenso wie Innovation, Kreativität und Veränderung. 
Uns ist es wichtig, unsere Inhalte mit Freude und Einfachheit zu vermitteln und dabei immer wieder deutlich zu machen: Veränderung beginnt bei mir. Je mehr ich mich bewege, desto mehr kann ich auch andere Menschen ermutigen, Selbstführung zu übernehmen und Neues zu gestalten. 

Was sind aktuelle Herausforderungen auf dem Markt, die ihr beobachtet und wobei Achtsamkeitsübungen eine gute Lösung bieten können?

Wir sehen aktuell rasante Anstiege in psychisch bedingten Krankheiten. Fehltage steigen an – mit bis zu 33.3 Fehltagen im Schnitt. Diese Zahlen zeigen sich auch in der täglichen Arbeit. Auf der einen Seite arbeiten Menschen mobil von zu Hause. Das gibt ihnen Flexibilität und spart Fahrzeiten. Es bedeutet aber auch, dass wir uns selbst organisieren müssen und mit Emotionen wie Einsamkeit klarkommen müssen. Zudem steigen dadurch die digitalen Arbeitszeiten extrem. Auf der anderen Seite bedeuten die steigenden Zahlen auch, dass Kollegen und Kolleginnen den Krankenstand anderer ausgleichen müssen. Viele Mitarbeitende und Führungskräfte sind auch so schon zu 100% und mehr ausgelastet. Die Arbeitsbelastung steigt also durch Fehlstände noch weiter und das in Zeiten von einem hohen Innovations- und Wandlungsdruck, der auch durch die Digitalisierung und neue Technologien bewegt wird. 

Genau hier kommt Achtsamkeit ins Spiel. Im ersten Schritt hilft uns Achtsamkeit, auf uns selbst zu schauen und uns ehrlich zu fragen: Wie geht es mir gerade? Was brauche ich? Wie kann ich mich um mich kümmern? Bei myndway bieten wir hier einfache Selbstreflexionstools und sind immer wieder begeistert, wie schnell unsere Kunden damit in tiefe Achtsamkeitsmomente der Selbsterkenntnis finden. 

Durch Achtsamkeitsübungen wie Meditation, Atemübungen und stille Minuten können wir zu uns kommen. Das steigert Fokus, Konzentration und innere Ruhe. Gleichzeitig schaffen wir so auch Raum, um uns Kollegen und Kolleginnen mit Empathie und Mitgefühl zuzuwenden. Achtsamkeit ist Präsenz im aktuellen Augenblick. Wenn ich präsenter mit mir werde, wende ich mich auch anderen mit mehr Aufmerksamkeit zu. Ich höre bewusster zu, kommuniziere aktiver. Das kann sowohl im realen als auch im digitalen Raum zu einer besseren Zusammenarbeit und einem gesünderen Miteinander führen.  


Von Achtsamkeit können also sowohl Führungskräfte als auch Teams und Mitarbeitende profitieren. In unserer Arbeit bei myndway spiegeln uns Menschen regelmäßig, wie beeindruckend für sie eine geführte Atemübung von nur 3 Minuten war. Denn in der kurzen Zeit konnten sie schon wahrnehmen, wie sie ruhiger, gelassener und entspannter wurden.

Die Arbeitswelt ist im Wandel. Was sind Kompetenzen, die man benötigt?

Die neue Arbeitswelt erfordert Kompetenzen wie Resilienz, Empathie, Kreativität,  lebenslanges Lernen und Veränderungsfähigkeit. In dieser Arbeitswelt in Bewegung braucht es zudem digitale Kompetenzen, Flexibilität und Agilität. Wir erachten Achtsamkeit als eine Metakompetenz, welche sämtliche weiteren Kompetenzen für die New Work Welt fördert. Unser Achtsamkeitsprogramme bei myndway gehen auf diese Kompetenzen durch ein fundiertes Didaktik-Konzept ein, das einfach in den Arbeitsalltag integriert werden kann und somit auch lebenslanges Lernen unterstützt.

Was ist Achtsamkeit/ Wie definiert ihr Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist eine Einladung, immer wieder in den aktuellen Augenblick zu kommen und diesen ganz wahrzunehmen. Je mehr ich diese Präsenz erfahre, kreiere ich einen Raum, um mein persönliches Befinden und meine Bedürfnisse zu erkennen und diesen Raum zwischen Reiz und Reaktion zurückzuerobern. Achtsamkeit unterstützt uns also darin, aus dem sog. Fight-or-Flight Modus herauszukommen und zu agieren anstatt zu reagieren. Gleichzeitig bedeutet Achtsamkeit auch, mit Mitgefühl auf den aktuellen Augenblick zu schauen und dieses Mitgefühl für mich und für andere zu kultivieren. So entsteht Empathie, die auch helfen kann, Dinge anzunehmen und wertfreier durch das Leben zu gehen.

Auf welchen Pfeilern kann man bauen?

Achtsamkeit ist eine Einladung zu Präsenz und Gegenwärtigkeit. Achtsamkeitsübungen wie Meditation, Atmen oder Yoga unterstützen uns darin, diese Präsenz für uns zu entdecken. Die Forschung aus den Bereichen Neurowissenschaft, Psychologie und Medizin zeigt uns heute, dass Achtsamkeitsübungen nachhaltige Effekte auf unser psychisches und physisches Wohlbefinden haben. So unterstützen schon 3 Minuten achtsamen Atmens Fokus, Konzentration und den Umgang mit Stress und Druck. Meditationsübungen, bei welchen wir auf unsere Sinnesempfindungen achten fördern zudem die Synchronisation unseres Gehirns und langfristig hilft dies, die sog. Neuroplastizität anzuregen. Denn das Wunderwerk unseres Gehirns mit all seinen neuronalen Vernetzungen entwickelt sich – anders als wir lange dachten – unser ganzes Leben lang weiter. Wir können es dabei durch Achtsamkeitsübungen unterstützen und so z.B. unsere Lernfähigkeit, Neugier und Offenheit anregen. Andere Achtsamkeitsübungen des Mitgefühls und Dankbarkeitsübungen unterstützen uns darin, Mitgefühl und Empathie zu empfinden. Auch das hat Effekte in unserem Gehirn.  

Achtsamkeit baut also auf einfachen Übungen auf, die wir in unseren Alltag einbringen  können, in dem wir uns immer mal wieder einen Moment des Innehaltens gönnen. Diese Momente können wir z.B. mit bewusstem Atmen, Dankbarkeit oder dem Achten auf unsere Sinne füllen.  

Auch bei myndway versuchen wir Achtsamkeit aktiv in unsere Kultur durch unsere Werte, unsere Vision und unsere Mission einzubauen.

Für wen ist das Thema interessant und warum?

Mit Blick auf die Arbeitswelt, kann Achtsamkeit Führungskräfte darin unterstützen,  Selbstführung zu übernehmen und entsprechend eine Vorbildfunktion zu übernehmen. Die  große Frage dahinter ist ja: Wie gehe ich achtsam mit meinen Ressourcen um?  Gleichzeitig ist Achtsamkeit auch für Mitarbeitende ein sinnvoller Weg, um mit Stress und  Druck, Überbelastung und digitaler Reizüberflutung umzugehen. Da Achtsamkeit auch  Empathie fördert, ist es zudem ein wichtiges Thema für Teams und deren Kommunikation,  Kollaboration und Konfliktmanagement. Schlussendlich kann Achtsamkeit auch ein neues  Bewusstsein für gemeinsame Werte und einen geteilten Sinn bzw. Purpose geben. Blickt  man auf große Veränderungstreiber wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit kann Achtsamkeit  hier auf Organisations- und Kultureben Unternehmen unterstützen, Innovationen für die Zukunft zu gestalten. So wird Achtsamkeit nicht nur zu einer Metakompetenz, sondern auch  zu einem Wegweiser für Geschäftsführer und -führerinnen, Unternehmer und Unternehmerinnen sowie Menschen in Politik und Verwaltung.

Viele Leute haben Probleme sich zu entspannen. Wie kann man Achtsamkeit realistisch im (Arbeits-)Alltag einbauen?

Kleine Achtsamkeitshacks wie die Minute der Stille, die ich mir z.B. vor einem Meeting gönne, können eine starke Wirkung auf meine Fokusfähigkeit und Konzentration haben. Zu Beginn des Tages können wir z.B. eine Atemübung in den Kalender einplanen, bevor wir die ersten Emails prüfen, um Ruhe und Präsenz zu kultivieren. Am Ende des Tages bevor wir  den Rückweg von der Arbeit – auch wenn das nur vom Büro zu Hause ins Wohnzimmer ist  – antreten, können wir nochmal achtsam den Tag Revue passieren lassen und uns bewusst machen, welche Aufgaben wir heute gut gemacht haben und uns abschließend ein Lächeln  schenken. All diese Übungen dauern nicht lange, sind gut in den Arbeitsalltag integrierbar  und kreieren Präsenz, Ruhe und Entspannung. Sie helfen gleichzeitig auch, das neue Arbeiten aktiv und gesund für sich zu gestalten. Bei myndway sehen wir immer wieder: Es ist wichtig, die Barrieren zum Einstieg gering zu halten, um Achtsamkeitsroutinen im Arbeitsalltag zu etablieren.

Wie seht ihr den Link zur Arbeitswelt? 

Die neue Arbeitswelt steht vor großen Herausforderungen rund um psychische Gesundheit, Arbeitsbelastung, Veränderungsdruck und Digitalisierung. Wir alle lernen gerade erst, wie digitales Arbeiten individuell und miteinander gut funktioniert. Das hat viel mit Un-Learning (verlernen) zu tun, z.B. zu Fragen wie Erreichbarkeit, Ende des Arbeitstages und Produktivität. Denn bin ich produktiv, wenn ich immer am Bildschirm sitze und stets erreichbar bin? Und wie gut kann ich auf diese Weise langfristig mit meinen Ressourcen umgehen?  
Es hat auch etwas mit Kompetenzentwicklung und lebenslangem Lernen zu tun. Denn Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten verändern sich immer schneller und  kontinuierliches Lernen im Job wird wichtiger. Lernen kann ich aber nur, wenn in meinem Kopf auch Platz für Neues ist.

Achtsamkeit ist eine Metakompetenz für diese neue Arbeitswelt. Sie hilft immer wieder zu sich zurückzukommen und somit auch anderen achtsamer zu begegnen. In unseren myndway Programmen gehen wir im Detail auf Übungen, Hacks und digitale Achtsamkeitstools ein, um auf diese Herausforderungen der neuen Arbeitswelt einzugehen, diese aktiv mitzugestalten und somit auch Innovation zu fördern.

Welche Erfahrungen habt ihr wenn es darum geht Achtsamkeit im Team/ in der Organisation zu integrieren?

Achtsamkeit ist kein Quick Fix. Jede Organisationsgestalter bzw. jede Change Managerin weiß, Veränderung braucht Zeit. In Bezug auf Achtsamkeit im Team haben wir gesehen,  gezielte Impulse zur Sensibilisierung zu Achtsamkeitstools können Teams darin unterstützen, ins Tun zu kommen. Übungen wir der Achtsame Check In fördern Fokus und Konzentration. Der Achtsame Check Out kann insbesondere bei der hybriden Arbeit im Team unterstützen, um sich immer wieder wertschätzend zu begegnen. Wenn diese Tools langfristig in z.B. Meetings integriert werden, entsteht Bewegung und Veränderung. Werden derartige Bewegungen top-down gefördert, unterstützt und gelebt, hat der Samen der Achtsamkeit noch mehr Chance, Teil von Kulturveränderungen zu werden. Dafür braucht es die entsprechende Management-Aufmerksamkeit, aber auch oftmals Budgets und die Erlaubnis zur Umsetzung.

Wie können Mitarbeiter reagieren, wenn die Führungskraft nicht empathisch/ empfänglich für ein solches Thema ist?

Sie können sich im Sinne einer Graswurzelbewegung Verbündete im Team oder in anderen Business Units suchen, um Achtsamkeit zu praktizieren. Hilfreich kann auch die gemeinsame Reflexion sein. Entschließen Mitarbeitende bspw. in der Mittagspause gemeinsam 10 Minuten zu meditieren, kann es helfen, anschließend die Effekte der Meditation zu reflektieren oder vielleicht sogar zu dokumentieren, um diese auch den Führungskräften aufzuzeigen. Unternehmen lieben Kennzahlen. Darüber hinaus hilft eine Reflexion, die uns bewusst macht: Wow, Achtsamkeit tut mir ja wirklich gut! Auch, eine bestimmte Aktion wieder zu machen und so langfristig neue Routinen zu etablieren. Bei myndway haben wir darum ein sog. Mindful Measuring eingeführt, das einfach visualisiert, welche Effekte, Achtsamkeitsprogramme haben.

Habt ihr Tipps, wie man andere begeistert?

Einfach machen. Reflektieren. Freude dabei haben!

 

Über die Autorin

Dr. Martina Weifenbach ist Vorreiterin in der Verknüpfung von Achtsamkeit, Digitaler Innovation und New Work. Sie hat für Unternehmen wie die Dt. Telekom, Google und Daimler und in Berliner Startups in den Bereichen Innovation, Strategie und HR gearbeitet. Während ihrer Promotion an der Universität St. Gallen, am HIIG in Berlin und an der UC Berkeley über Geschäftsmodellinnovation hat sie ein Kognitionsmodell für die Gestaltung von Veränderungsprozessen entwickelt. Die Neurowissenschaft ergänzt ihren Zugang um die menschliche Bewusstseinsperspektive. Diese wird zunehmend wichtiger, um die Veränderungen in der Arbeitswelt zu verstehen und zu begleiten, ohne die Veränderungen auf Pauschallösungen zu reduzieren. 

Frau Dr. Weifenbach ist Autorin von “Achtsamkeit und Innovation in integrierten Organisationen”, Executive Coach und Geschäftsführerin von myndway. myndway bringt den Transformationsansatz von Frau Dr. Weifenbach in Trainings für Führungskräfte und Teams zusammen. Zu den Kunden von myndway zählen Konzerne und Unternehmen aus unterschiedlichsten Industrien. 

Als Speakerin und Beraterin trägt Frau Dr. Weifenbach ihre Vision von menschlichen und erfolgreichen Unternehmen in die Welt. Die Ur-Allgäuerin, die sich nach Berlin verirrt hat und geblieben ist, liebt schöne Bergtouren, Yoga und kocht leidenschaftlich gern. 


Links: 
Webseite: myndway.com 
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-martina-weifenbach-b009542b/
Podcast: https://myndway.com/podcast/

 

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